Tutorial: CREDEA Anleihen (Bonitätsabhängige Schuldverschreibungen)

Was ist eine CREDEA Anleihe (Bonitätsabhängige Schuldverschreibung)?

Eine CREDEA Anleihe ist eine „Kreditereignisabhängige Schuldverschreibung“.
Die Rückzahlung, sowie die Verzinsung, hängen vom Eintritt eines Kreditereignisses beim zugrundeliegenden Referenzschuldner ab. Die jährliche Verzinsung wird ausgezahlt, solange kein Kreditereignis beim Referenzschuldner eingetreten ist. CREDEA Anleihen sind auch unter dem Namen Bonitätsabhängige Schuldverschreibungen bekannt.

Was ist ein Kreditereignis?

Mögliche Kreditereignisse, je nach Ausgestaltung der Schuldverschreibung, sind beispielsweise: Insolvenz des Referenzschuldners, Nichtzahlung, vorzeitige Fälligstellung von Verbindlichkeiten, Leistungsstörungen im Zusammenhang mit Verbindlichkeiten, Nichtanerkennung/Moratorium und Restrukturierung.

Wie funktioniert eine CREDEA Anleihe (Bonitätsabhängige Schuldverschreibung)?

Der Anleger kauft eine bonitätsabhängige Schuldverschreibung und erhält während der Laufzeit einen attraktiven Kupon, solange kein Kreditereignis beim zugrundeliegenden Referenzschuldner eintritt. Bei Eintritt eines Kreditereignisses kommt es zu einer vorzeitigen Tilgung der Schuldverschreibung. Der Investor erhält dann anstelle seines eingesetzten Kapitals einen „Barausgleich“. Dieser Barausgleich errechnet sich aus Gegenwert der entsprechenden Referenzverbindlichkeit. In diesem Szenario besteht jedoch die hohe Wahrscheinlichkeit, dass Anleger nur einen Teil des erworbenen Nennwertes zurückerhalten oder einen Totalverlust (Kapital, sowie Zinsen) erleiden.

Die kreditereignisabhängige Abwicklung der Schuldverschreibungen ist abhängig vom Zeitablaufplan eines unter Führung des „ISDA Credit Derivatives Determination Committee“ abgewickelten Feststellungsverfahrens in Bezug auf den Referenzschuldner und das Kreditereignis.

Mögliche Kreditereignisse, je nach Ausgestaltung der Schuldverschreibung, sind beispielsweise: Insolvenz des Referenzschuldners, Nichtzahlung, vorzeitige Fälligstellung von Verbindlichkeiten, Leistungsstörungen im Zusammenhang mit Verbindlichkeiten, Nichtanerkennung/Moratorium und Restrukturierung.

Was versteht man unter dem „ISDA Credit Derivatives Determination Committee“?
Die ISDA wurde 1985 gegründet und ist seit diesem Zeitpunkt für eine sichere und effiziente Abwicklung im außerbörslichen Handel von Derivaten zuständig. Ein Derivat ist ein Finanzinstrument, dessen Wertentwicklung von einem zugrundeliegenden Basiswert abhängig ist. Das „ISDA Credit Derivatives Determination Committee“ fungiert als unabhängige und neutrale Stelle bei der Feststellung des Marktwertes eines Referenzschuldners nach Eintritt eines Kreditereignisses. Von dieser Wertfeststellung hängt der Rückzahlungskurs der bonitätsabhängigen Schuldverschreibung ab. Das heißt, dass die Verluste des Anlegers infolge des Eintritts eines Kreditereignisses zu einem hohen Grad von den Entscheidungen des Committees abhängig sein können. Die Entscheidungen können auf der Website der ISDA (http://www.isda.org/credit/) eingesehen werden.

Ihr Nutzen

Eine bonitätsabhängige Schuldverschreibung bietet aufgrund der Kombination von mehreren Schuldnern (Erste Group Bank AG und der jeweilige Referenzschuldner) eine attraktive Verzinsung. Die Rückzahlung zu 100 % am Ende der Laufzeit erfolgt, wenn kein Kreditereignis eingetreten ist. Das heißt, erfüllt der Referenzschuldner erwartungsgemäß seine Zahlungsverpflichtungen, erfolgt die Tilgung der bonitätsabhängigen Schuldverschreibung am Ende der Laufzeit zum Nominalbetrag. Bonitätsabhängige Schuldverschreibungen dienen unter anderem der Portfoliodiversifikation.

Ihre Vorteile

  • Durch die Kombination von mehreren Schuldnern, bietet die bonitätsabhängige Schuldverschreibung eine höhere Verzinsung als die jeweiligen Senior Anleihen der Schuldner.
  • Rückzahlung zu 100 % des Nominales am Laufzeitende, wenn kein Kreditereignis beim Referenzschuldner eintritt.

Zu beachtende Risiken

  • Ausfallsrisiko der/des Referenzschuldner/s.
  • Kapitalrückzahlung am Laufzeitende und Kuponzahlungen währenden der Laufzeit erfolgen nur, wenn kein Kreditereignis eintritt.
  • Bei Eintritt eines Kreditereignisses kommt es zu einer vorzeitigen Tilgung und Sie müssen mit Kapitalverlusten bis hin zum Totalverlust rechnen.
  • Es besteht keine Kapitalgarantie.

Wie verhält sich eine CREDEA Anleihe (Bonitätsabhängige Schuldverschreibung) bei

... steigendem Zinsniveau?
Bonitätsabhängige Schuldverschreibungen mit einem fixen Zinssatz verlieren bei steigendem Zinsniveau an Wert. Bei vorzeitigem Verkauf dieser Schuldverschreibung müssen Sie daher mit Kursverlusten rechnen. Bonitätsabhängige Schuldverschreibungen mit variabler Verzinsung profitieren hingegen von steigenden Zinsen. Da hier der Zinssatz regelmäßig an einen Referenzsatz, wie beispielsweise dem EURIBOR, angepasst wird, erhöht sich der Zinssatz mit steigendem Zinsniveau. Der Kurs bewegt sich in der Regel um 100 Prozent.

... gleichbleibendem Zinsniveau?
Bei gleichbleibendem allgemeinem Zinsniveau verändert sich weder der Kurs noch der Kupon von bonitätsabhängigen Schuldverschreibungen.

... fallendem Zinsniveau?
Bonitätsabhängige Schuldverschreibungen mit fixem Zinssatz gewinnen bei fallendem Zinsniveau an Wert. Bei vorzeitigem Verkauf dieser Schuldverschreibung können Kursgewinne erzielt werden. Bei bonitätsabhängigen Schuldverschreibungen mit variabler Verzinsung wirken sich fallende Zinsen negativ aus. Da hier der Zinssatz regelmäßig an einen Referenzsatz wie dem EURIBOR angepasst wird, verringert sich der Zinssatz mit fallendem Zinsniveau. Der Kurs bewegt sich in der Regel um 100 Prozent.

... steigendem Bonitätsrisiko?
Mit steigendem Bonitätsrisiko des Referenzschuldners fällt der Kurs bonitätsabhängiger Schuldverschreibungen, da das Eintreten eines Kreditereignisses an Wahrscheinlichkeit gewinnt.

... gleichbleibendem Bonitätsrisiko?
Bleibt das Bonitätsrisiko des Referenzschuldners unverändert, so sind auch keine Auswirkungen im Kurs der Schuldverschreibung zu erwarten.

... sinkendem Bonitätsrisiko?
Mit sinkendem Bonitätsrisiko des Referenzschuldners steigt der Kurs der Anleihe, da das Eintreten eines Kreditereignisses an Wahrscheinlichkeit verliert.