Tutorial: Unternehmensanleihen


Was ist eine Unternehmensanleihe?

Unternehmensanleihen sind Schuldverschreibungen, die von Industrieunternehmen auf der ganzen Welt emittiert werden können (d.h. Unternehmen aus Österreich, Central und Eastern Europe (CEE), USA, Japan, Indien, China, uvm.). Die Unternehmen sind ebenso vielfältig und zahlreich wie ihre Geschäftsfelder. Schwerpunkte sind die Branchen Automobil, Bauwirtschaft, Finanzdienstleistungen, Energieversorgung, Telekommunikation, Tabak und Nahrungsmittel. Unternehmensanleihen, auch Corporate Bonds oder Industrieobligationen genannt, dienen der Fremdkapitalbeschaffung.

Wie funktioniert eine Unternehmensanleihe?

Unternehmensanleihen können unterschiedlich ausgestaltet sein (fix oder variabel verzinst, bzw. speziell strukturiert) und funktionieren wie „normale“ Anleihen (siehe Tutorial Anleihen bzw. strukturierte Anleihen). Hier ist das Rating ein wichtiges Kriterium zur Beurteilung einer Anleihe. Für gewöhnlich gilt: Je höher der Kupon, umso höher die Ausfallswahrscheinlichkeit.

Beim Kauf von internationalen bzw. CEE Unternehmensanleihen in fremder Währung, so genannten Fremdwährungsanleihen, sollten Sie das Währungsrisiko einkalkulieren.

Ihr Nutzen

Mit Unternehmensanleihen setzen Sie auf Vielfalt und Know-How inländischer oder internationaler Unternehmen. Sie haben die Chance auf eine überdurchschnittliche Verzinsung Ihres Kapitals, das Bonitätsrisiko ist zu beachten.

Ihre Vorteile

  • Investitionsmöglichkeit in bekannte Unternehmen
  • Sie haben die Chance von einer überdurchschnittlichen Verzinsung Ihres Kapitals in wachsenden Märkten zu profitieren.
  • Sie können bei einem Investment in internationale bzw. CEE Unternehmensanleihen Chancen auf Währungsaufwertungen wahrnehmen.

Zu beachtende Risiken

  • Änderungen des Zinsniveaus und der Bonität des Emittenten (Bonitätsrisiko) können zu Kursschwankungen und Kapitalverlusten bei Verkauf vor Laufzeitende führen.
  • Die Kapitalrückzahlung zu 100 % gilt nur am Ende der Laufzeit durch den Emittenten (Bonitätsrisiko).
  • Das Währungsrisiko kann zu Kapitalverlusten bei Zins- und Rückzahlungen führen.
  • Die volkswirtschaftlichen Schwankungen in den CEE-Ländern können größer sein als in etablierteren Staaten.

Wie verhält sich eine Unternehmensanleihe bei

... steigendem Zinsniveau?
Bei einer fix verzinsten Anleihe reduzieren sich die Kurse der am Markt befindlichen Anleihen mit niedrigerem Zinssatz.
Variabel verzinste Anleihen werden regelmäßig an einen Referenzzinssatz (z.B. EURIBOR) angepasst. Somit erhöht sich der Kupon bei einem steigenden Zinsniveau. Der Kurs von variabel verzinsten Anleihen bewegt sich in der Regel um 100 %.

... gleichbleibendem Zinsniveau?
Bei einem gleichbleibenden allgemeinen Zinsniveau verändert sich weder der Kurs noch der Kupon von Anleihen (vorausgesetzt andere Parameter, wie die Bonität des Emittenten, bleiben stabil).

... fallendem Zinsniveau?
Der Kurs von Anleihen mit einem fixen Zinssatz gewinnt bei fallendem Zinsniveau an Wert.
Bei Anleihen mit variabler Verzinsung wirken sich fallende Zinsen negativ aus. Da bei diesen Papieren der Zinssatz regelmäßig an einen Referenzzinssatz angepasst wird, verringert sich der Kupon mit fallendem Zinsniveau. Der Kurs von variabel verzinsten Anleihen bewegt sich in der Regel um 100 %