Tutorial: Turbos


Was ist ein Turbo?

Mit einem Turbo long/short können Anleger mit geringem Kapitaleinsatz ihre persönliche Marktmeinung umsetzen. Der Rückzahlungsbetrag eines Turbo long/short ist von der Wertentwicklung des Basiswerts abhängig. Zu Laufzeitbeginn werden der Ausübungspreis und die Barriere festgelegt, welche für die Laufzeit des Produkts gleich bleiben. Bei Produkten ohne definiertes Laufzeitende („open end“) erfolgt eine regelmäßige Anpassung von Ausübungspreis und Barriere. Prinzipiell kann man zwischen Turbo long und Turbo short unterscheiden. Ein Turbo long profitiert von steigenden Kursen des Basiswerts. Hier wird die Barriere unter dem aktuellen Kurs des Basiswerts angesetzt. Ein Turbo short profitiert von fallenden Kursen des Basiswerts. Hier wird die Barriere über dem aktuellen Kurs des Basiswerts festgelegt. Jede noch so kleine Kursschwankung des Basiswertes kann durch den Hebeleffekt zu höheren Gewinnen führen, als bei einem Investment in den Basiswert. Dem unlimitierten Ertragspotenzial steht allerdings das Totalverlustrisiko bei Verletzung der festgelegten Kursbarriere gegenüber.

Wie funktioniert ein Turbo?

Ein Turbo long/short bietet dem Anleger die Möglichkeit, von Kursbewegungen eines Basiswerts mit Hebelwirkung zu profitieren, wobei diese Kursbewegungen weitgehend unabhängig vom Volatilitätseinfluss abgebildet werden. Der Hebeleffekt ergibt sich aus dem geringeren Kaufpreis eines Turbo long/short gegenüber dem Direktinvestment. Je geringer der Kaufpreis eines Turbo long/short, umso größer ist der Hebel. Dieser lässt sich leicht errechnen: Hebel = (Basispreis/Preis des Turbo long/short)*Bezugsverhältnis.

Steigt der Kurs des Basiswerts, so steigt auch der Kurs des Turbo long entsprechend dem gewählten Hebel überproportional. Der innere Wert eines Turbo long errechnet sich aus der Differenz zwischen Aktienkurs und Ausübungspreis (Strike). Fällt der Kurs des Basiswerts, so steigt der Kurs des Turbo short entsprechend dem gewählten Hebel überproportional. Der innere Wert des Turbo short errechnet sich aus der Differenz zwischen Ausübungspreis (Strike) und Aktienkurs. Ein Turbo long/short hat dafür den Nachteil, dass er bei Erreichen einer vorab definierten Kursschwelle (Barriere) sofort wertlos verfällt bzw. dem Anleger nur mehr ein allfälliger Restwert bleibt.

Ihr Nutzen

Aktive, marktorientierte Investoren finden in einem Turbo long/short ein interessantes Investment, um kurzfristig von Marktbewegungen mit Hebeleffekt zu profitieren. Sowohl für steigende Kurse (Turbo long) als auch für fallende Kurse (Turbo short) gibt es eine Vielzahl an Produkten. Ein Turbo short bietet somit eine der wenigen Möglichkeiten am Aktienmarkt, von fallenden Kursen zu profitieren.

Ihre Vorteile

  • Anleger haben überproportionale Ertragschancen mit geringem Kapitaleinsatz durch den Hebeleffekt.
  • Mit einem Turbo long profitieren Anleger von steigenden Kursen, mit einem Turbo short von fallenden Kursen.
  • Der Zeitwert und der Volatilitätseinfluss sind sehr gering.

Zu beachtende Risiken

  • Es gibt keine Kapitalgarantie und ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich.
  • Der Hebeleffekt kann zu überproportionalen Verlusten führen.
  • Anleger tragen das Bonitätsrisiko des Emittenten (Erste Group Bank AG).
  • Das Wertpapier ist von keinerlei Einlagensicherungssystem gedeckt. Anleger sind dem Risiko ausgesetzt, dass die Erste Group Bank AG ggfs. nicht imstande sein wird, ihren Verpflichtungen aus dem Wertpapier im Falle einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit, Überschuldung) oder einer behördlichen Anordnung (bail-in Regime) nachzukommen. Es besteht die Möglichkeit eines Totalverlusts des eingesetzten Kapitals.

Wie verhält sich ein Turbo long/short bei

... steigenden Basiswertkursen?
Bei steigenden Basiswertkursen steigt der Kurs eines Turbo long bzw. fällt der Kurs eines Turbo short entsprechend dem gewählten Hebel überproportional zum Investment in den Basiswert.

... gleichbleibenden Basiswertkursen?
Bei gleichbleibenden Basiswertkursen ist der Kurs von Turbo long/short durch die Finanzierungskosten beeinflusst. Diese werden bei einem Turbo long abgebaut, sodass Kursverluste eintreten können. Bei einem Turbo short werden die Finanzierungskosten aufgebaut, sodass Kursgewinne eintreten können.

... fallenden Basiswertkursen?
Bei fallenden Basiswertkursen sinkt der Kurs eines Turbo long bzw. steigt der Kurs eines Turbo short entsprechend dem gewählten Hebel überproportional zum Investment in den Basiswert.

Payoff-Chart